Emanuel Wieck, was hat Sie dazu bewogen, Musiker zu werden?
Mein Vater war Geiger, meine Geschwister musizierten. Da lag es nahe, dass ich das auch tat. Als Teenager habe ich eine große Begeisterung für das Quartett Repertoire entwickelt, neu erschienene Kompositionen von z. B. Dmitri Schostakowitsch, Dieter Schnebel u. a. mitverfolgt und regelmäßig Quartettkonzertabende besucht.
Welches sind die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in Ihrer bisherigen Musikerlaufbahn?
Ich habe Bratsche bei Wolfram Christ in Berlin studiert und Meisterkurse bei Bruno Giuranna belegt. In Berlin habe ich erste Orchestererfahrungen gesammelt in Studio- und Theater-Orchestern, neben diverser Kammermusik-Aktivitäten. Ich bewarb mich initiativ bei den Kammerorchestern in ganz Deutschland. Da rief das SKO an und lud mich zum Probespiel ein …
Was bedeutet das SKO für Sie?
Ich hatte eine Neigung für Kammerorchester, mehr als für Opernorchester. Die Möglichkeit, die sich vor 36 Jahren beim SKO für mich auftat, habe ich ergriffen. Von Anfang an fand ich die Kollegen, diese Art zu arbeiten und das Reisen höchst interessant. In den 90er Jahren war ich lange Orchestervorstand. In den durch mehrere Geschäftsführerwechsel bedingten unruhigen Zeiten wollte ich helfen, das SKO auf Kurs zu halten, und habe z. B. in Eigeninitiative Veranstalter angesprochen, über das Auswärtige Amt Gelder organisiert, Programme gemacht usw. Von 2004 bis 2011 hatte ich neben dem Bratschespielen die Position des Stellvertretenden Geschäftsführers mit Zuständigkeit für Konzertmanagement und Dramaturgie inne.
Wenn Sie mal nicht gerade proben oder konzertieren, was machen Sie am liebsten?
Ich halte mich gerne in der Natur auf und interessiere mich für Lyrik und Malerei. Da fasziniert mich besonders das Zusammenspiel von Linie und Raum und der Klang von Farbflächen. Die Reisen des SKO habe ich immer auch dazu genutzt, die Gemäldegalerien in aller Welt zu besuchen.