© Wolfgang Schmidt

Manuel Hofer, was hat Sie dazu bewogen, Musiker zu werden?
Mein großer Bruder war der Grund. Er spielte Geige, und ich wollte es ihm nachtun. Wirklich gepackt hat mich dann die Bratsche. Mit acht Jahren habe ich das kammermusikalische Arbeiten in einem Streichquartett kennengelernt. Mein Interesse für Alte Musik, für die historische Aufführungspraxis und für die Musik des 20./21. Jahrhunderts, teils mit eigenen Kompositionsexperimenten, habe ich bereits als Jugendlicher entwickelt.

Manuel Hofer, welches sind die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in Ihrer bisherigen Musikerlaufbahn?
Ich habe in Wien, Salzburg und Berlin studiert. Die Kammermusik war immer mein roter Faden, auch wenn ich das solistische Spiel durch Wettbewerbsgewinne oder Auftritte mit diversen Orchestern kenne. Begegnungen mit Eberhard Feltz, Rainer Schmidt, Lars Anders Tomter oder György Kurtág waren da stark prägende Erlebnisse, die mich auch heute noch gedanklich begleiten, wenn ich als Pädagoge versuche zu vermitteln, welch enorme Bedeutung die Suche nach einer eigenen Ästhetik, einem eigenen Charakter und dessen Kommunikation im Zusammenspiel haben.

Was bedeutet das SKO für Sie?
Als Bratschist bin ich bewusst nicht den üblichen Weg in ein großes Orchester gegangen. Ein Kammerorchester wie das SKO bietet das, was Kammermusik so spannend macht: dass man, v. a. wenn man in einer Führungsposition spielt, im besten Fall mit möglichst allen zu einem guten Ergebnis kommt, hinter dem jeder stehen kann. Alles, was wunderbar oder schwierig ist am gemeinsamen Musizieren, ist in einer kleinen Gruppe noch einmal amplifiziert.

Wenn Sie gerade nicht proben und konzertieren, was machen Sie am liebsten?
Eine meiner Leidenschaften ist die Kunst des Kochens. Mich faszinieren die Parallelen zwischen Kulinarik und Musik, wie technisches Handwerk, das Erhalten von bzw. Brechen mit Tradition und kreatives Denken. Von internationaler Sternegastronomie bis zu genial simplem Straßenessen aus Bangkok, Mumbai oder Mexico City.

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