Konzert in Stuttgart
Liederhalle Stuttgart, Mozartsaal
Interpreten
SWR Vokalensemble
Yuval Weinberg . Leitung
Stuttgarter Kammerorchester
Programm
Peter Eötvös
Madrigalkomödien für zwölf Stimmen
Nina Šenk
Immortali glorie für gemischten Chor (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR)
Brett Dean
Carlo, Musik für Streicher und Solostimmen
Carlo Gesualdo (1560–1613), Fürst von Venosa, Komponist und Mörder. Spektakulär hat er seine Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti ertappt und getötet, danach im Schloss zur Schau gestellt. Ein Ehrenmord, damals nicht unüblich in Adelskreisen. Seine Musik aber geht nicht weniger über die Grenzen hinaus als sein exzentrischer Lebensstil. Beides zusammen fasziniert die Nachwelt auch Jahrhunderte später noch. „Es scheint kaum möglich, die Eigenheiten seiner Kompositionen, extrem und überraschend in der Harmonik und komplex in ihrer Struktur, von der Niedertracht des Mörders Gesualdo zu trennen“, schreibt Brett Dean, der ihm und seinem berühmten Madrigal „Moro lasso“ in seinem Chor-Orchesterstück „Carlo“ nahezukommen versucht. Peter Eötvös nimmt mit seinen Madrigalkomödien das lustvolle Leiden an Liebe und Liebeskummer, das in Gesualdos Madrigalen so exorbitant auskomponiert wird, ironisch aufs Korn. Während die junge slowenische Komponistin Nina Šenk den verstorbenen Frauen ein Denkmal setzt.