© Oliver Röckle

Susanne von Gutzeit, was hat Sie dazu bewogen, Musikerin zu werden?
Als zweites von fünf musizierenden Geschwistern lernte ich ab dem vierten Lebensjahr Geige, Cello und Klavier und spielte am liebsten Kammermusik. Nach frühen Wettbewerbserfolgen debütierte ich mit zehn Jahren als Solistin, absolvierte die ersten Konzertreisen nach Japan und in die USA und wurde mit 14 Jungstudentin am Konservatorium. Nach einer selbst verordneten „Schaffenspause“ im 18. Lebensjahr stand für mich fest: Es muss sein!

Welches sind die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in Ihrer bisherigen Musikerlaufbahn?
Das geigerische Handwerk lernte ich bei Igor Ozim und Boris Kuschnir in Köln und Wien, musikalisch tief geprägt hat mich der frühe Unterricht bei meinem Vater und später das Studium in Salzburg, v. a. beim Hagen Quartett. Als Kind war ich bei allen Orchestern die Jüngste, stand als Solistin mit Persönlichkeiten wie Cecilia Bartoli oder Itzhak Perlman auf der Bühne und reiste mit meinem Klaviertrio um die Welt. In Salzburg lernte ich Partiturlesen und Aufführungspraxis, nahm Streichquartettunterricht bei Rainer Schmidt, studierte Bratsche und Neue Musik. Ich war Stimmführerin des Lucerne Festival Academy Orchestra unter Pierre Boulez und Mitglied im Österreichischen Ensembles für Neue Musik, unterrichtete am Mozarteum, spielte als Solistin mit dem Mozarteum Orchester Salzburg oder dem Bruckner Orchester Linz ebenso wie in Klangkörpern für Alte Musik und später häufig beim Australian Chamber Orchestra.

Was bedeutet das SKO für Sie?
Im SKO kann ich die Liebe zur Kammermusik im größeren Ensemble pflegen. Das Repertoire ist überaus reizvoll und die Aufgabe als Erste Konzertmeisterin eine vielfältige Herausforderung – umso mehr, da sie oft mit der künstlerischen Projektleitung verbunden ist. Und gerade jetzt, wo sich das SKO durch den Generationswechsel neu erfindet und wir auf einem spannenden Weg sind, bin ich sehr glücklich, ein Teil davon zu sein.

Wenn Sie nicht gerade proben oder konzertieren, was machen Sie am liebsten?
Ich werkle an unserem Familienhäuschen, unternehme Ausflüge mit den drei Kindern und liebe das Laufen, Radfahren, Schwimmen, Wandern, Ski- und Snowboardfahren!

Susanne von Gutzeit spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini, Mailand 1756, die dem Stuttgarter Kammerorchester von der L-Bank zur Verfügung gestellt wird.

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