© Oliver Röckle

Ulrike Stortz, was hat Sie dazu bewogen, Musikerin zu werden?
Als sechstes Kind einer Musikerfamilie umgab mich die klassische Musik von klein auf. Denn im Haus übten täglich immer gleich mehrere Familienangehörige. Mit meiner Tante, einer Geigerin, und deren Kindern spielte ich ein Stück nach dem anderen vom Blatt, oft stundenlang. Die Kammermusik machte mir soviel Spaß, dass ich als Schülerin u. a. ein eigenes Streichquartett gründete und Konzerte organisierte.

Welches sind die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in Ihrer bisherigen Musikerlaufbahn?
Die Begegnung mit Denes Zsigmondy nach dem Studium in Köln war sehr prägend. Wenig später begann meine intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik. Die inspirierende Arbeit mit dem Ensemble Modern nimmt dabei bis heute einen wesentlichen Platz ein. Mit lebenden Komponisten Stücke erarbeiten und sich Werken annähern, die noch nie gespielt wurden, faszinierte mich. Auf diesem Weg entdeckte ich die experimentelle Improvisation und habe mir damit ganz neue Künstlerkreise erschlossen. Zusammen mit Tänzern, Malern, Bildhauern, Filmern und Schauspielern habe ich neben der künstlerischen Tätigkeit unzählige pädagogische Projekte entwickelt und 2005 Open Music gegründet, eine interdisziplinäre Plattform für freie Improvisation mit Kindern und Jugendlichen. Damit haben wir u. a. zweimal den Bundespreis Kinder zum Olymp gewonnen.

Was bedeutet das SKO für Sie?
Seit 2012 spiele ich mit großer Begeisterung als Aushilfe beim SKO. Zusammen mit Katharina Gerhard habe ich 2015 das Education-Programm SKOhr-Labor gegründet und stetig weiterentwickelt. Dass ich nach über 30 freiberuflichen Jahren zur Saison 2019/2020 eine feste Stelle bekam, ist für mich ein echtes Wunder. Das SKO bedeutet für mich die intensive kammermusikalische Arbeit an Musik aus allen Epochen, Freiräume zur Gestaltung und eine hohe gegenseitige Wertschätzung. Wir sind eine große Familie.

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